Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
20. April 2024
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» Toby

Lieber Gott,

mein Name ist Tobi und hier und heute brauche ich deinen Segen.

Vor ca 6,5 Jahren kam ich als Welpe in eine Familie, durfte allerdings nur außerhalb des Hauses leben, zusammen mit einem anderen Hund.

Vor ein paar Monaten lebte ich dort noch, bis mein Kumpel und ich gestohlen wurden. Meinen Freund fand man später mit aufgeschlitzter Kehle, doch ich blieb verschwunden.

Die letzten Monate fehlen in meinem Leben, es muss mit die grausamste Zeit für mich gewesen sein, aber dann passierte noch etwas viel Schlimmeres. Ich kann es kaum erzählen, weil es einfach nicht zu glauben ist und doch ist es die Wahrheit.

Lieber Gott, ich habe wirklich noch nie um etwas gebeten, aber jetzt brauche ich wirklich mehr als nur deinen Segen.

Am 9. Juli haben 12-jährige Kinder mich völlig unterernährt, um nicht zu sagen, fast verhungert aufgegriffen. Sie traten mich zu Boden, bis ich nicht mehr aufstehen konnte und auch danach ließen sie nicht von mir ab. Meine Pfoten waren angeschwollen und verletzt, ich hatte schon überall blutige Stellen am ganzen Körper, aber diese Kinder wollten mich sterben sehen.

Sie nahmen mir noch meine letzte Würde, indem sie alle auf mich urinierten.

Danach zogen sie mich hinter sich her, meine Kraft war völlig am Ende und dann wollte sie mich an einem Baum erhängen.

Ich hing schon fast am Baum, einen Strick um den Hals, bis auf die Knochen abgemagert, blutig und schwer verletzt von unzähligen Fußtritten, stinkend vom Urin dieser Kinder, als plötzlich Menschen kamen, die ich kaum noch wahrgenommen habe. Sie schnitten mich ab und sprachen mit den Kindern.

Diese Kinder maßten sich an, so mit mir umgehen zu dürfen, da ich ja schwer krank sei.

Meine Krankheit bestand darin, dass ich bis aufs Extremste abgemagert war und vor Schwäche einfach nichts mehr konnte.

Lieber Gott, du hast mir ein paar Engel geschickt, die mich sofort ins Refugio von Andujar brachten.

Ich konnte nicht mehr stehen und meinen Kopf nicht mehr anheben, schaute immer nur schief zur Seite. Die Engel von Andujar trugen mich ins Refugio und ich durfte die Nacht bei Barbara verbringen, die gerade zum Helfen aus Deutschland vor Ort war.

Meinen Kopf halb im Wassernapf hängend, röchelte ich die ganze Nacht nach Luft.

Am nächsten Tag wurde festgestellt, dass ich gechipt war und schon von meiner Familie gesucht wurde, die dann auch unverzüglich über meinen schlechten Gesundheitszustand informiert wurde.

Sie kamen aber erst am nächsten Abend und waren zutiefst geschockt. Der Sohn der Familie weinte, vor seinem Vater hatte ich Angst und verkroch mich mit letzter Kraft hinter Barbara.

Mein Besitzer wollte mich erst wieder haben, wenn ich gesund sei, die Kosten wollte er nicht tragen.

Zu guter Letzt einigte man sich, für mich eine neue Familie in Deutschland zu suchen und dem Sohn wurde versprochen, ihm immer Infos und Fotos über meinen Zustand zu schicken.

Lieber Gott, bitte hilf mir, lass mich so schnell wie möglich zu Kräften kommen und schenke mir eine neue Familie, aber auch eine Pflegefamilie würde mir helfen, ich muss hier weg, so schnell wie möglich.

Spanien wäre fast mein Tod gewesen und nun brauche ich deinen Segen für ein neues Leben in Deutschland.

Meine Seele ist noch vernarbt, aber heile meinen Körper und gib mir bitte eine Chance auf ein zweites Leben.

—  —  Ein Leben in Würde und Ehre   —   —

Amen – und Danke lieber Gott und Danke Barbara, dass du jeden Tag für mich gebetet hast.

 


Update 22.07.09:

Jetzt ist unser Tobi seit 14 Tagen im Refugio und ihm geht es deutlich besser.

Die ersten Fotos, die wir Ihnen zeigten, wurden nach einem Tag bzw. nach zwei Tagen nach seiner Ankunft im Refugio gemacht.

Nach zwei Tagen war er in der Lage, die Tierschützer zu erkennen, ihre Stimmen wahrzunehmen und seinen Kopf ein wenig anzuheben, den er allerdings nur in Schräglage halten konnte. Am ersten Tag reagierte er auf gar nichts, er hat nur geschlafen. Nach ein paar Tagen wurden seine wachen Momente größer und er schaffte es immer besser seinen Kopf zu halten.

Inzwischen schafft Tobi es sogar schon ganz allein aufzustehen und hinter uns her zu gehen. Er schläft im Schlafraum der Helfer und schafft es völlig erstaunlicher Weise, ihn sauber zu halten, zum Pipimachen geht er mit uns in den Auslauf.

Jeden Tag ist er jetzt schon längere Zeit im Auslauf, während wir im Refugio sauber machen. Abends wird er dann immer noch einmal von einem Tierschützer zum Pipimachen in den Auslauf geführt.

Heute wurde er noch einmal vom Tierarzt untersucht und es geht ihm schon deutlich besser, aber da er immer noch zu dünn und schwach ist, soll er jetzt spezielle Vitamine bekommen.

Tobi liebt das Umherwandern, immer in der Nähe der Tierschützer, immer suchend nach Streicheleinheiten.

Sein Verhalten anderen Hunden gegenüber muss erst beobachten werden, um es einschätzen zu können. Mit weiblichen Hunden kommt er zurecht, solange sie nicht an sein Futter gehen. Er hat vor lauter Hunger, den er erleiden musste, Angst sein Futter zu verlieren, was ihm nicht zu verdenken ist.

Um sein Verhalten mit Rüden auszutesten, ist er einfach noch zu schwach. Es braucht einfach alles seine Zeit und nächste Woche werden die Tierschützer ihn vorsichtshalber noch röntgen lassen, denn das Halten seinen Kopfes macht ihm noch zu schaffen, obwohl es schon deutlich besser geworden ist. – Tobi, unser Kämpfer –

 

 


 

Update 24.07.09:

Heute Morgen bekamen wir die schreckliche Nachricht, dass sich Tobis Gesundheitszustand innerhalb von Stunden extrem verschlechtert hatte. Morgens war er noch auf dem Weg der Besserung und abends gegen 21.30 Uhr fand Rebeca ihn völlig desorientiert im Schlafraum liegend und er war nicht mehr in der Lage aufzustehen.

Tobi wurde unverzüglich in die Tierklinik gefahren, wo festgestellt wurde, dass er trotz ausreichender Flüssigkeits- und Futteraufnahme dehydriert und immer noch zu stark unterernährt ist.

Jetzt muss schnellstens herausgefunden werden, warum er trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr dehydriert. Tobi hat die Nacht in der Klinik verbracht und heute Morgen sagte man den Tierschützern, dass er außerdem neurologische Probleme hätte und er aufgrund der Dehydration unbedingt in die Tierklink nach Cordoba müsste, da sie ihm in Andujar nicht helfen könnten. Die neurologischen Probleme könnten erst abgeklärt werden, wenn sich sein Zustand stabilisiert hat.

Tobi befindet sich jetzt auf der Intensivstation in Cordoba, wo er rund um die Uhr behandelt und beobachtet wird.

Ab jetzt können wir wirklich nur noch für ihn beten.

>Bitte Tobi kämpfe und zeige dieser Welt wie wichtig dein Leben ist, gib dich nicht auf, wir alle werden für dich beten. Tobi, wir lieben dich.<

PS: Marga aus Andujar möchte allen Menschen danken, die so sehr an Tobi glauben, für ihn beten und ihm helfen. Danke


Update 27.07.09:

Tobi unser Kämpfer, langsam geht es ihm Tag für Tag besser.

Seitdem Tobi Infusionen und Medikamente bekommt, hat sich sein Zustand  stabilisiert und sein Allgemeinbefinden hat sich deutlich gebessert.

Von seiner ehemalige Familie haben die Tierschützer jetzt erfahren, dass er das Problem mit dem Halten seines Kopfes schon vor langer Zeit hatte, es aber nach einer langen Behandlung besser wurde. Allerdings wussten sie nicht mehr, womit er behandelt wurde.

In der Klinik wurde festgestellt, dass Tobi höchstwahrscheinlich taub ist und tatsächlich hatten die Tierschützer ihn noch nie im Refugio bellen gehört, aber sie sind davon überzeugt, dass Tobi immer ihr Eintreffen im Refugio gehört hat. Jetzt muss man abwarten, ob es sich nach der Behandlung wirklich bestätigt.

Während der Zeit in seiner Familie war Tobi nicht taub, es könnte aber sein, dass sein Gehör durch die ganzen Misshandlungen der Kinder geschädigt wurde.

Gestern durften Marga und Juanji endlich Tobi besuchen und er wirkte sehr glücklich sie zu sehen. Sie waren sehr überrascht, wie gut er aussah und wie deutlich sich sein Zustand gebessert hatte. Jetzt bleibt es abzuwarten, wie es ihm gehen wird, sobald die Infusionen und Medikamente abgesetzt werden.

Aber das Wichtigste ist, sagt der Tierarzt, dass er von Tag zu Tag kräftiger wird.

 

 


Update 29.07.09:

Tobi geht es von Tag zu Tag besser, er wollte sogar schon das Futter der anderen Hunde fressen. Inzwischen hatte Marga noch einmal mit seiner ehemaligen Familie gesprochen und es hat sich herausgestellt, dass Tobi früher keine Probleme mit seinem Hals hatte, sondern mit seiner Blase, was dann aber durch eine Behandlung behoben wurde.

Somit ist Tobis Problem, seinen Kopf zu halten, doch auf die Misshandlungen zurückzuführen.

Tobi leidet an dem Vestibular-Syndrom, das ist eine Störung des Gleichgewichtsorgans (Vestibularapparat), welches sich im Innenohr befindet. Die Folge sind Störungen der Bewegung und der Orientierung im Raum bzw. Störungen der Bewegungskoordination. Dazu kommt eine Kopfschiefhaltung (die kranke Seite zeigt nach unten).

Außerdem ist seine Leber angegriffen und seine Gallenblase ist vergrößert. All diese Beschwerden sind zurückzuführen auf die schweren Misshandlungen. Tobi wird mit Cortisoninfusionen behandelt und die Behandlung schlägt gut an, allerdings müssen die Ärzte das Cortison langsam reduzieren, weil es auf lange Zeit nicht gut für die Leber ist. Jetzt wird die Cortisongabe halbiert und wenn Tobi gut darauf anspricht, wieder halbiert usw., dabei muss er unter ständiger Beobachtung stehen. Die Ärzte sind überzeugt, dass die Gallenblase wieder besser werden wird.

Allerdings ist Tobi aufgrund der Misshandlungen wirklich taub und er wird seinen Kopf wahrscheinlich nie wieder ganz gerade halten können. Er kann damit aber ohne Weiteres leben. Es ist möglich, dass Tobi ein Leben lang Medikamente einnehmen muss, aber Genaueres muss man erst noch abwarten.


Update 03.08.09:

Am Samstag waren Marga und Juanji bei Tobi im Krankenhaus. Tobi hat eine Leberinsuffizienz, was man an seinem mit Flüssigkeit gefülltem Bauch auch sehen kann.

Seine Leber arbeitet geschwächt und er muss sein Leben lang Medikamente und ein spezielles Futter bekommen. Sein Kopf ist besser, aber er wird ihn in Folge der Misshandlungen niemals wieder gerade halten können. Allerdings wird er trotz dieser Situation damit gut zurechtkommen. Vielleicht wird sich dieser Zustand in langer Zeit auch noch ein wenig bessern.

Tobi ist mit Juanji noch ein wenig spazieren gegangen, völlig ohne Probleme und er wollte nur zurück, weil es ihm einfach zu heiß war.

Zwei Kilo hat Tobi inzwischen schon zugenommen und heute werden eine neue Analyse und Ultraschalluntersuchungen gemacht. Sollten die Ergebnisse genau so gut sein wie in den Tagen zuvor, darf er zurück ins Refugio, muss dann aber weiterhin mit Medikamenten behandelt werden.

Das Beste wäre natürlich, Tobi würde in einer Familie leben, wo er besser kontrolliert und beobachtet werden könnte.

Alle Tierschützer werden sich bemühen, ihn so gut wie möglich zu versorgen. Sie werden ihn beobachten, ob er genügend frisst und trinkt und ihm seine Medikamente verabreichen – dies alles in der Hoffnung, dass Tobi so schnell wie möglich nach Deutschland ausreisen kann, denn eine für Tobi ausreichende Versorgung wäre in Deutschland besser gewährleistet. Tobi benötigt dringend eine Familie, die ständig für ihn da ist; selbst mit einer Pflegefamilie wäre ihm sehr geholfen.


Update 04.08.09:

Heute Abend um 20 Uhr wurde Tobi von Marga und Juanji aus dem Krankenhaus in Cordoba zurück ins Tierheim geholt. Er muss derzeit sechs verschiedene Medikamente einnehmen. Nächste Woche muss Tobi noch einmal im Krankenhaus vorgestellt werden, damit der Tierarzt sehen kann, wie sich Tobi in dieser Zeit entwickelt hat.


Update 09.08.09:

Seit fünf Tagen ist Tobi wieder im Refugio und es geht ihm ein bisschen besser. Jeden Tag müssen die Tierschützer seinen Bauch kontrollieren, um zu sehen, ob seine Leber arbeitet. Da Tobi  überhaupt kein Trockenfutter frisst, müssen sie ihm jeden Tag etwas zubereiten. Vor zwei Tagen allerdings waren sie sehr besorgt, weil er gar nichts mehr fressen wollte, sie dachten schon, er müsse zurück in die Klinik. Marga kaufte Hundepastete und Tobi fraß alles auf.

Er geht nach draußen und manchmal hat man das Gefühl, er könnte ein wenig hören, allerdings nimmt er das Gebell von Almendron überhaupt nicht wahr. Tobi liebt die Nähe der Tierschützer, ihre Berührungen – er ist einfach nur liebenswert.

Jetzt sind alle sehr gespannt auf die Nachuntersuchung nächste Woche im Krankenhaus.


Update 15.08.09:

Tobi war zur Nachuntersuchung und seine Leberwerte sind immer noch schlecht (wobei es auch immer noch Nachwirkungen des Cortisons sein können), sodass die Behandlung erstmal weiter fortgeführt werden muss. Nächste Woche erfolgt eine weitere Nachuntersuchung. Tobi muss jetzt ein spezielles Trockenfutter wegen seiner Leberwerte bekommen. Er mag es nicht gerne, aber da er nichts anderes bekommt, frisst er ein wenig, hoffentlich wird es ausreichend sein. Vorher hat er immer Reis mit Pastete bekommen, was er sehr gerne mochte und wodurch er auch zugenommen hat.

Jetzt heißt es Daumendrücken für das Trockenfutter. Die Tierschützer haben immer wieder das Gefühl, dass Tobi nicht völlig taub ist, inzwischen bellt er auch Almendron an. Mit Hündinnen kommt er zurecht, nur beim Fressen ist er sehr habgierig und verteidigt es, er hat immer wieder Angst, dass es ihm weggenommen wird. Sein Verhalten gegenüber Rüden muss erst noch getestet werden. Tobi ist schon viel kräftiger und geht gerne draußen spazieren, immer in unserer Nähe. Sein Hals ist schon besser und hoffentlich werden sich seine Leberwerte auch noch stabilisieren.


Update 19.08.09:

Trotz aller Bemühungen musste Tobi gestern notfallmäßig zurück in die Klinik, Marga hatte schon Angst, dass er dort nicht mehr lebend ankommen würde. Vorgestern hatte er schon Schwierigkeiten mit dem Fressen und gestern hat sich sein Zustand innerhalb kürzester Zeit drastisch verschlechtert.

Aufgrund seines Geruchs, den Marga auch schon während der Fahrt in die Klinik bemerkte, besteht der Verdacht auf hepatische Enzephalopathie, was aber anhand von Blutwerten, vor allem der Leberwerte und der weiteren Entwicklung erst noch abgewartet werden muss.

…und gäbe es nur einen Stern am Himmel, wir würden ihn dir holen.

Lieber Tobi, wir alle beten Tag und Nacht für dich und jeder stellt sich die Frage  —  Warum ??? —


Update 22.08.09:

Tobi ist wieder auf dem Weg der Besserung, er isst und trinkt schon wieder sehr viel. Marga sprach gestern mit dem Tierarzt und seine Blutwerte sind gar nicht so schlecht, was bedeutet, dass die Leber noch arbeitet. Er wird jetzt noch das ganze Wochenende ärztlich überwacht und wenn alles gut verläuft, dürfte er vielleicht schon am Montag zurück ins Refugio. Die Tierschützer sind einerseits sehr froh, aber andererseits auch sehr besorgt, weil sie Angst haben, dass Tobi vielleicht wieder nicht ausreichend fressen und trinken wird. In der Klinik wird er über eine Infusion versorgt und seine Blutwerte sind gut, aber wenn er nicht fressen und trinken sollte, ist er sofort wieder in Gefahr.

Seine einzige reelle Chance ist eine Pflegefamilie, die auch bereits schon in Deutschland auf ihn wartet, um ihm die Betreuung und Pflege zukommen zu lassen, die sein Gesundheitszustand erfordert.

Hoffentlich darf Tobi aus ärztlicher Sicht und aller anstehenden Formalitäten bald ausreisen.

Unsere Gebete werden nicht enden, bis er in Deutschland ist und auch dann werden wir beten, für ein neues Leben für Tobi.


Update 25.08.09:

Tobi durfte zurück ins Refugio und wir alle hoffen, dass er ausreichend fressen und trinken wird.

Jetzt muss Tobi noch geimpft werden und dann heißt es Daumendrücken bis zu seiner Ausreise.


Update 04.09.09:

Tobi muß seit seiner Entlassung aus der Klinik mit einem sehr teuren Spezialfutter ernährt werden. Es ist die ganze Zeit ein tägliches Hoffen und Bangen, dass er wirklich ausreichend frisst und trinkt.

Gestern wollte Tobi wieder nicht fressen und die Tierschützer mussten mit ihm zum Tierarzt, damit ihm etwas gespritzt wurde, was unverzüglich seinen Gesundheitszustand wieder stabilisierte. Nach dieser Behandlung nahm Tobi wieder Futter zu sich, aber es bleibt ein ständiges Auf und Ab. Die Klinik in Cordoba empfiehlt eine Leberbiopsie zu machen um Genaueres sagen zu können, nächste Woche hat Tobi dort schon einen Termin.

Zur Zeit bekommt er weniger Cortison und muss ständig beobachtet werden. Die Sorgen der Tierschützer um Tobi gehen weiter, Tag für Tag.


Update 16.09.09:

Morgen wird Tobi ins Krankenhaus nach Cordoba gebracht. Dort wird die Leberbiopsie durchgeführt und er muss dann noch übers Wochenende zur Beobachtung dort bleiben. Montag oder Dienstag darf er dann wieder zurück ins Refugio.

Letzte Woche hat er gut gefressen und getrunken und sogar mit seinem Lieblingsball gespielt.

Diese Woche hat er nicht ganz so viel zu sich genommen, aber morgen im Krankenhaus wird er sicher wieder fressen – denn im Krankenhaus frisst Tobi immer.

Danach heißt es abwarten, wie seine Leberbiopsie ausfällt.


Update 22.09.09:

Nach vielen Gesprächen und allem für und wider hatten wir uns dazu entschlossen, Tobi so schnell wie möglich nach Deutschland zu holen. Wir hatten für ihn schon einen Flug gebucht. Er sollte nicht mehr ins Refugio zurückkehren, sondern bis zu seiner Ausreise in der Klinik in Cordoba bleiben. Die Ärzte sollten ihn dort nach seiner Leberbiopsie rund um die Uhr pflegen und betreuen, damit sich sein Gesundheitszustand so stabilisiert, dass er wohlbehütet in Deutschland hätte landen können.

Da Tobis Blutgerinnungswerte zu niedrig waren, konnte die Biopsie bis jetzt nicht durchgeführt werden. Bis Samstag ging es Tobi trotz allem einigermaßen gut, er fraß und trank ausreichend, aber am Sonntag hat sich sein Zustand durch den Leberschaden plötzlich so rapide verschlechtert, dass es zu einer Ascitis (Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle) kam. Die Ärzte punktierten und ließen die Flüssigkeit ab, aber am nächsten Tag hatte sich schon wieder ein Viertel nachgebildet. Die Blutgerinnung war immer noch zu niedrig und dadurch kann zur Zeit keine Biopsie durchgeführt werden. Sein Zustand ist mehr als kritisch und die Ärzte schauen, ob es noch irgendeine Lösung für Tobi gibt, denn ohne diese Biopsie kann man seinen Leberzustand nicht beurteilen.

Lieber Tobi, seit drei Monaten kämpfst du nun um dein Leben und immer ist es ein auf und ab, aber du scheinst nicht aufgeben zu wollen.

Du kämpfst und kämpfst und kämpfst und wir können immer nur wieder beten, aber solange du nicht aufgibst, dürfen und wollen wir unsere Hoffnung nicht verlieren.

In ein paar Tagen solltest du eigentlich in Deutschland landen und der schönste Stern sollte dir am Himmel leuchten, alle haben schon auf dich gewartet, um dir endlich die Liebe auf Erden zu zeigen.

* * ? ? ?  W A R U M   ? ? ? ? * *


23.09.09:

Heute Nacht ist der größte Stern am Himmel erloschen.

Tobi hat es nicht geschafft, er hat sich entschieden, entschieden für den Weg über die Regenbogenbrücke, aber er war der größte Kämpfer auf Erden.

Lieber Tobi, man sollte dir ein Denkmal setzen, in Spanien und auf der ganzen Welt, dort sollte deine Geschichte stehen, damit alle Menschen lesen können, wozu Menschen fähig sind.

Deine Seele und dein Körper wurden schwerst von Kindern mißhandelt und trotzdem hast du nie aufgehört, den Menschen zu vertrauen. Du hast monatelang gekämpft und unendlich viele Menschen hat dein Schicksal berührt, alle haben dir den Himmel auf Erden gewünscht, du solltest endlich einmal spüren, was Liebe bedeutet.

Jetzt können wir nur noch um dich weinen und hoffen, dass du unsere Tränen spürst, damit du weißt, du wurdest geliebt.

Alle Engel dieser Welt sind bei dir, ab jetzt wirst du nie mehr alleine sein.

*Der Tag wird kommen, an dem wir Menschlichkeit gerade darin erblicken werden, niederkniend die Tiere um Verzeihung zu bitten, für alles was wir ihnen angetan haben. *

(Eugen Drevermann)

 

Spuren im Sand…….

Ich träumte, ich wäre von dieser Welt gegangen.

Der Herr schritt neben mir –

Hinter uns blieben zwei Spuren im Sand.

Weit über uns konnte ich das strahlende Himmelstor erkennen.

Ich warf einen Blick zurück, um all meine Lebensschritte ein letztes Mal zu sehen.

Auf den leichten, schönen Abschnitten meines Lebens sah ich zwei Spuren im Sand. Aber da wo der Weg steil und schwierig zu begehen war, sah ich nur eine Spur.

Ich wandte mich an den Herrn und fragte: Oh Herr, ich glaubte, Du seiest Seite an Seite mit mir durchs Leben gegangen – in guten wie in schlechten Zeiten.

Aber auf den schweren Strecken meines Weges sehe ich nur ein Spur….

Warum ????

Da sprach der Herr: Mein Kind, ich begleitete dich dein ganzes Leben – doch in den schwersten Zeiten habe ich dich auf meinen Händen getragen.