Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
3. Dezember 2024
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Viola (jetzt Peppa)

† 19.05.2022

Peppa und ihre Familie hatten eine wundervolle und erfüllende gemeinsame Zeit. Zehn glückliche Jahre durften sie miteinander verleben, doch nun wurde Peppas Herzleiden zunehmend belastender, sodass die Familie gemeinsam mit den behandelnden Tierärztinnen beschloss, Peppa auf ihre letzte Reise zu schicken.

Wir sind sehr glücklich, dass Peppa ein so schönes Leben hatte und dass sie ein über alles geliebter Hund sein durfte.

Wir sind in Gedanken bei Peppas Frauchen und wünschen ihnen viel Kraft in dieser schweren Stunde.


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Peppas Familie schreibt ihrer geliebten Hündin zum Abschied:

"Es wird nie leichter oder erträglicher, und alle Versuche sich vorzubereiten auf das Unvermeidliche, dass alle Lebewesen irgendwann ereilt, bleiben hilflos und scheitern...
Vor 12 Jahren hatten wir unsere Dalmatinerhündin verloren, was sehr schmerzlich gewesen ist. Ich hatte ihr den „Auftrag“ mitgegeben, uns eine neue Fellnase zu schicken, die zu uns passen würde. Und ich bin der festen Überzeugung, dass sie uns Peppa geschickt hat, die uns scheinbar „zufällig“ entgegen gekommen ist damals, weil ihre Vorbesitzerin darüber nachdachte, sie aus persönlichen Gründen abzugeben, und wir durch eine Freundin davon erfuhren. So begann eine neue, aufregende, wundervolle Zeit mit Peppa…..

Wir hoffen, wir haben Peppa soviel Vertrauen, Geborgenheit, Schutz, Liebe und Fürsorge geben können, wie sie brauchte. Nicht alle Traumata konnten wir sie vergessen lassen, aber sie wurden schwächer, weniger bedrohlich und weniger beängstigend für sie. All das hat sich in den gemeinsamen Jahren entwickelt… wir haben so viel von- und miteinander gelernt.
Den Wald hat sie leider nie lieben gelernt, fremde Umgebungen blieben immer herausfordernd für sie, Silvester oder knallende Fenster oder Türen durch Windzug erschreckten sie immer wieder. Aber wir spürten, wie ihr Vertrauen wuchs, wie sie mutiger, auch ruhiger wurde und besser aushielt, weil wir bei ihr waren. Im Restaurant bemerkten Menschen sie erst, wenn wir es verließen, problemlos kam sie überall mit hin, Hauptsache wir blieben an ihrer Seite.
Sie liebte es mit dem türkisfarbenen Gummiball zu spielen, manchmal auch ganz alleine für sich, um ihn z.B. unter einem Handtuch zu verbuddeln und zuzudecken, damit sie ihn wieder ausbuddeln konnte… Oder den Ball mit der Nase zu uns zu kullern, damit wir ihn zurück kullern. Sie war so kuschlig, lustig und gelehrig. Sie drehte sich oft auf den Rücken und forderte einen auf, ihre Brust zu streicheln oder ihren Bauch, das hätte stundenlang so gehen können. Aber sie war auch ein kleiner Kontrollfreak, der einen geschickt um den Finger wickelte, wenn man nicht achtsam genug war… Sie war so tapfer, so lieb, so ein Schelm und eroberte jedes Menschenherz, das ihr begegnete….

Wir sind froh, dass wir unsere Alltagsorganisation so hin bekommen haben, dass sie nie alleine bleiben musste, weil sie das ja nicht konnte. Wir haben es geübt mit ihr, aber äußere Umstände machten das Erreichte wieder zunichte, so dass wir beschlossen dieses Ziel aufzugeben.
Verreist sind wir nur mit ihr oder gar nicht. Mussten wir beide Arbeiten oder hatten einen wichtigen Termin, gab es immer jemanden, der für sie stundenweise da sein konnte. Zuerst war es mein Vater im Pflegeheim, der sich über ihre Anwesenheit freute und Peppa über seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Und Peppa eroberte auch die Herzen des Pflegepersonals im Sturm…. Wenn ich mit Peppa kam, wurde zuerst sie erkannt und begrüßt, danach ich ;-)
Außerdem war später eine liebe Freundin einmal in der Woche, oder wann immer es nötig wurde, für sie da und hat mit ihr Zeit verbracht.
Kulturell waren wir auch kaum unterwegs, wenn nicht gerade Hunde erlaubt waren…...Für viele Menschen unverständlich, so viel Einschränkungen für ein Tier auf sich zu nehmen, aber anders hätten wir das nie machen wollen, nie übers Herz gebracht….

In der letzten Zeit wurde Peppa immer anhänglicher, und wir auch. Sie schlief viel und wir genossen die Ruhe, die sie dabei ausstrahlte. Bei allem Corona-Schrecken hat uns das Homeoffice die Möglichkeit gegeben noch mehr Zeit mit ihr verbringen zu können, intensiver die Dreisamkeit auszukosten und zu genießen.
Vor anderthalb Jahren war sie aufgrund der fortgeschrittenen Herzerkrankung zu den Weihnachtsfeiertagen mit einem Lungenödem in die Tierklinik gekommen, wo wir sie schweren Herzens 2 Tage lassen mussten. Mit neuen Medikamenten haben wir aber noch einmal wertvolle Zeit mit ihr geschenkt bekommen, die gefühlt natürlich nie genug ist. Sogar eine kleine Rachen-OP hat sie noch einmal überstehen können, so eine kleine starke Kämpferin ist sie gewesen!

Doch nun, nach 2 epileptischen Anfällen kurz hintereinander, war dann die schwere Einsicht, dass ihre Lebensqualität rapide abnahm. Sie konnte sich ohne quälende Hustenanfälle nicht mehr recken und strecken, und auch das geliebte Ballspielen ging nicht mehr.
In der letzten Nacht haben wir zusammen mit ihr auf unseren Matratzen verbracht, die wir auf dem Boden ausgebreitet hatten. Sie kuschelte sich an uns, und wir streichelten sie, so wie sie es gerne mochte. Aber wir sahen auch wie schwer ihr das Atmen gefallen ist und wie angestrengt das kleine Herz versuchte das Leben aufrecht zu erhalten, wie schwer es ihr fiel eine erträgliche Liegeposition zu finden, die ihr Ruhe gab…

Peppa ist 14 1/2 Jahre alt geworden und wir werden unser Peppchen noch lange schmerzlich vermissen, sie aber mit vielen schönen, warmen und beglückenden Erinnerungen in unserem Herzen behalten. Sie war Trösterin, Taktgeberin, Erinnerung an die Freude und das Gute im Leben, und hat uns immer wieder beglückt. All dies waren wir hoffentlich auch für Peppa…

Angelika & Christina"


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In Memoriam

Die letzte Strophe
deines Liedes
war verklungen
als er deinen Namen rief
in uns jedoch wird's
nie verstummen
es singt ganz leise
seelentief.

(Edith Maria Bürger)