Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
21. November 2024
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Terry (jetzt Legolas)

† 09.02.2021

Sechs Jahre seines Lebens verbrachte Legolas im Refugio in Andújar. Obwohl er schon immer ein stattlicher Hund und eine echte Erscheinung war, wurde er lange übersehen. Erst Legolas' Herrchen ging der hübsche Rüde nicht mehr aus dem Kopf und so durfte Legolas nach langen Jahren Ende 2014 das Refugio für immer verlassen.

Über sechs Jahre lebte Legolas in Norddeutschland und er wurde von seinem Herrchen sehr geliebt. Wir sind sehr traurig, dass Legolas nun von uns gegangen ist, doch es war an der Zeit und Legolas nahm Abschied von seinem Herrchen und dieser Welt.

Lieber Legolas, wir hoffen, es geht Dir gut, dort, wo Du jetzt bist. Wir werden Dich nicht vergessen. ♥


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Legolas' Herrchen schreibt:

"Fast sieben glückliche Jahre hat Legolas mich begleitet. Nun ist er friedlich und ohne Schmerzen in meinen Armen eingeschlafen. Für immer. Seine Magen- und Darm-Krankheit wurde im letzten Vierteljahr immer schlimmer und medizinisch unbehandelbarer. Er verweigerte immer öfter das Futter, verlor beängstigend Gewicht und Kraft. Meine Tierärztin und ich sahen es auch an seinen Augen: Legolas wollte gehen.

Legolas war mein Bruder, Trainer, Beschützer und Therapeut. Es klingt komisch, ist aber so. Anfangs hatten wir Probleme mit seiner Angst und seiner Panik. Doch Woche für Woche lernte die blonde Fellnase dazu, gewöhnte sich an die neue Umgebung und zeigte seine eigentlichen Charakterstärken. Legolas war neugierig und wissbegierig. Beobachtete alles haargenau, alles was ich tat in Bad, Küche und Wohnzimmer. Lernte fremde Geräusche einzuordnen. Er wurde immer selbstbewusster und fing an mich "zu beschützen" und zu "pflegen". Besonders meine Füße. Ich spüre heute noch seine Zunge. Er wich mir keine 10 Meter mehr von der Seite, was besonders meine Freunde und Familie sehr amüsierte. Leine brauchten wir nur noch im Straßenverkehr und um andere Leute zu beruhigen. Wich er anfangs anderen Menschen aus, so hielt es Legolas später für notwendig, jeden Menschen neugierig, freundlich und sanft zu inspizieren. In meiner "Hausbäckerei" war Legolas eine Attraktion, weil er geduldig, ohne Leine vor der Glastür, wartete und mich aufmerksam mit gespitzten Ohren beobachtete.

Nur "streicheln" hielt er für überflüssig. Das Autofahren und Geschwindigkeit allerdings liebte Legolas abgöttisch. Oft musste ich das Seitenfenster öffnen, damit er während der Fahrt seine Fellnase in den Fahrtwind stecken konnte. Natürlich nur im Sommer und bei langsamer Fahrt. Ich sah, wie es ihn glücklich machte. Er war enttäuscht, wenn ich das Fenster wieder schloss.

Alljährlich fuhren mein Freundeskreis und wir beide nach Dänemark, im Oktober, an die Nordsee. Immer in das gleiche Ferienhaus. Relativ viel freies Gelände, Sandhügel und Grasfelder drum herum. DAS war für ihn ein paradiesischer Ort. Da Legolas keinen Jagdtrieb hatte, konnten wir ihn später unter strenger Aufsicht frei laufen lassen. Wir stellten fest, dass er eine feste "Reviergrenze" von 50 Metern im Umkreis immer einhielt und "bewachte". Es war erstaunlich, wie Legolas sich gewandelt hatte. Die "Rudelsituation" mit meinen Freunden im Haus selbst genoss der blonde Elfenwolf sichtlich. Immer gut gelaunt, neugierig und uns ständig beobachtend. Könnte ja ein Leckerli in der Küche dabei abfallen. Legolas erinnerte sich bei der jährlichen Anfahrt sofort, dass wir in "seinem Paradies" angekommen waren. Und inspizierte sein Revier. Auch das erstaunte uns immer wieder. Nur die langen Spaziergänge am Meer fand er nicht so toll. Lieber legte er sich zu mir aufs Sofa. Träumen und meine körperliche Nähe genießen. So war er nun mal.

Legolas, ich danke Dir für die fast sieben glücklichen Jahre Deiner Begleitung, Ich bin sehr, sehr traurig. Meine Hand lag auf Deiner Brust, als Du zweimal tief durchgeatmet hast, bevor Dein Herz endgültig stillstand. Fast schien es, als hättest Du gelächelt. Es war eine friedliche Szene. Tschüss mein Freund!"