Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
21. November 2024
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Manu

RasseMischling
Alterca. 2 Jahre (Stand April`08)
GeschlechtRüde
HerkunftSpanien / Andujar
AufenthaltsortSpanien / Andujar
Größeca. 50 - 55 cm

Manu wohnt jetzt in Bielefeld:-)

Manus Geschichte

Manu habe ich das erste Mal in Laufe des Jahres 2008 im Internet gesehen. Er war in der Tötung in Andujar in einem sicheren Zwinger. Sicherlich war auch das Leben kein Zuckerschlecken. Zwar nicht vom Tode bedroht, aber sicher überfüllt, den Witterungen ausgesetzt, ohne Liebe und Zuwendung. Ich dachte mir „Wenn ich mal einen dritten Hund haben möchte, dann ihn!“ Und wusste gleichzeitig, dass mir ein dritter Hund zuviel wäre auf Dauer. Denn meine beiden waren immer körperlich sehr aktiv und auch große Denker. Niemand ein Hund, der „nebenher“ lief.
Das nächste Mal „besuchte“ ich ihn Ende 2008. Da bekamen wir gerade die Horror-Diagnose, dass Stasky eine chronische Niereninsuffizienz habe. Eine schlimme Diagnose, aber wir fanden uns damit ab, wir mussten. Er bekam Nierendiät, die ich ihm speziell von einer Ernährungsberaterin zusammenstellen ließ und div. Heilmittel zur Unterstützung. Es war kein sofortiges Todesurteil.
Im März 2009 dann hieß es, Stasky habe einen bösartigen, inoperablen Lebertumor. Wir alle waren verzweifelt. Trotzdem surfte ich immer mal im Internet herum und bekam auch über den Verteiler Hunde. Auch Manu sah ich wieder und dachte „Du wärst es, aber ich hoffe, es geschieht ein Wunder und wir haben Stasky noch ganz lange!“.
Das Wunder geschah, aber in anderer Form. Stasky ging von uns. Er starb in meinen Armen, er wird sehr vermisst und noch immer sehr geliebt. Leo sollte nicht solange allein bleiben. Da ich Manu in dem Schock völlig aus meinem Gedächtnis gestrichen hatte, gab ich ein Gesuch durch den Verteiler, dass wir einen Pointer oder Pointermischling suchten. Es kamen sehr viele. Viele wunderbare Hunde. Es war aber nicht DER Hund dabei. Nach einem Hund erkundigten wir uns und er wäre noch nach dem ersten Gespräch um ein Haar drei Tage später in Deutschland angekommen. Allerdings fühlten wir uns ziemlich überrumpelt.
Abends kam dann Manu an meine Mail-Adresse. Und mir fiel ein: „DEN wolltest Du doch haben!“ Ich kämpfte sehr mit mir, ließ mir Ratschläge geben. Nehmen wir den anderen Hund? Oder soll ich wg. Manu anrufen? Es ging nicht anders – ich konnte Manu nicht in Andujar lassen. Wir riefen an und ich klang vermutlich wie eine verwirrte Irre als ich meine Geschichte hinunterstotterte.
Wir erfuhren dann auch Manus Geschichte: Er wurde in der Tötung abgegeben (vermutlich kein „guter“ Jagdhund). Dort saß er dann bis er von den Tierschützern freigekauft und in einem sicheren Zwinger untergebracht wurde. Bis es von der Stadt hieß, dass alle Hunde in der Anlage getötet werden sollten. Schnell wurde ein Grundstück gekauft und quasi ein Tierheim „um die Hunde herum“ gebaut.
Dann mussten wir auch nicht lange warten – ca. 1 ½ Wochen später kam Manu in Köln an, wo wir ihn abholen durften. In den 1 ½ Wochen wurde Manu täglich mehrmals auf der HP besucht und ihm in Gedanken Mut zugesprochen und erklärt, wir freuten uns auf ihn.
Natürlich berechnete mein Gatte die Zeit falsch, als wir in samstags endlich in die Arme schließen durften, und durch die Baustellen auf der A 1 kamen wir zu spät. Zum Glück war es der private Garten der 1. Vorsitzenden des Vereins. Manu war also in Sicherheit.
Leo und ich gingen neugierig los, während Michael einen Parkplatz suchte. Wir kamen an einem Tor vorbei, durch das Manu guckte, als wisse er genau, jetzt kommt bald seine Familie. Er sah erwartungsfroh und neugierig aus. Und so war es ja auch. Wir begrüßten uns, die Hunde fanden sich recht sympathisch.
Als wir uns auf die Rückfahrt machten, gab es ein Problem: Manu kannte Autofahren ja nur vom Transport, den er in einer Box verbrachte. Rücksitz wollte er nicht, trampelte auch entsetzt auf Leo herum, der ebenfalls entsetzt war. Okay, er sollte dann in den Beifahrer-Fußraum. Gesagt, getan – rein mit ihm. Manu war allerdings ganz anderer Meinung: Er fand es an der Zeit, Schmuseeinheiten nachzuholen, die er Jahre nicht hatte. Also kletterte er zu mir auf den Schoß, sah eine Weile aus dem Fenster und schlief irgendwann ein. Zwischendurch drehte er sich dann immer mal wieder. Die Fahrt dauerte 2 Std. Am nächsten Tag befühlte ich meine Rippen, ob etwas gebrochen oder blau sei. Und hatte am ganzen Körper Muskelkater.
Da Manu leichtes Übergewicht und wenig Muskeln hatte und zusätzlich sehr begeisterungsfähig war, kamen wir überein, er sei ein Trampeltier. Leo ist ein überzeugter Leisetreter und ein Mimöschen. Lärm hasst er, obwohl er auf einem Ohr taub ist. Wir waren verzweifelt und fragten uns zwei Tage lang, ob Leo und Manu zusammenpassen würden. Manu versuchte ich, etwas wie Körpergefühl anzutrainieren. Setzte ihn auf Baumstämme zum Balancieren, usw. Dann wurde ich lockerer, da mir einfiel „Leo war ebenfalls ein Trampel, als er ankam!“ – und siehe da, von da an war alles nur noch halb so wild. Kurze Zeit später lagen Leo und Manu Pfote in Pfote auf unserem Bett.
Inzwischen verstehen sie sich sehr gut und wir sind alle sehr glücklich miteinander. Bei Leo sehen wir täglich „das hat er ja seit Staskys Tod nicht mehr gemacht – und jetzt wieder“. Und auch uns geht es wesentlich besser. Das Leben geht weiter und kann sehr schön sein! Obwohl wir Stasky, wie alle unsere lieben Verstorbenen nie vergessen und immer lieben werden! Wir sind sicher, er, und auch unser lange verstorbener Barras, sehen uns liebevoll, manchmal schmunzelnd, aber immer wohlwollend, von der Regenbrücke aus zu.



Nun gut, hier bin ich also.
Ich, der Manu, auf der Suche nach seinem zu Hause, auf der Suche nach seinem Glück.

Mit gedrückten Pfoten sitze ich hier Tag ein und Tag aus, bete in den Hundehimmel das mein Traum war werden möge.

Ich möchte nicht hier sein, ehrlich.
Hier ist es laut, in den Nächten kalt und eigentlich recht hoffnungslos.
Der einzigste Lichtblick des Tages, ist der kurze Freilauf und die Anwesenheit, der Menschen, wenn sie kommen um uns zu versorgen.

Weißt Du, ich bin so ein richtiger Hundetyp.
Ein Kumpel, der gerne etwas neues lernt und einem auf Schritt und Tritt folgt.

Mit den anderen Hunden hier, habe ich überhaupt keine Probleme, wir sitzen doch alle im gleichen Boot und ich möchte keinen Ärger haben.

Also, wenn Du derjenige bist, der sich vorstellen kann, mit mir Manu, das Leben gemeinsam zu verbringen, dann melde Dich doch bitte bei Alex.

Ich werde, so schnell es mir möglich ist, gepackt mit meinem Impfbuch, die Tötung verlassen und mich auf den Weg zu Dir mach.

Bis dahin wünsche ich Dir alles Liebe dieser Welt,
Dein Manu

Update:
11.08.08
Der Besuch in Andujar brachte folgende Erkentnis:
Manu ist eher ein ruhiger Vertreter, wenn man ruhig auf ihn zu geht und er Vertrauen gefasst hat lässt er sich gerne mit Streicheleinheiten verwöhnen. Ein äußerst lieber und hübscher Hund!!!

Ein kleiner Blick in Manu´s Alltag!