Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
23. November 2024
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Adriano

RassePointer
Altergeb ca 2004
GeschlechtRüde
HerkunftSpanien / Andujar
Aufenthaltsort23730 Neustadt
Größeca. 65 cm

12.05.2011

Und es gibt Sie doch: die wahren Happy Ends.
Unser wunderschöner Adriano hatte in seinem Leben nicht viel Glück, doch umso größer ist es nun, da er wirklich und wahrhaftig ein Zuhause für immer gefunden hat.
Wir wünschen ihm und seiner neuen Familie nur das Beste.
Update aus der Pflegestelle vom 03.03.2010:

Leider kann Adriano auf Grund unserer eigenen Rüden immer noch nicht mit im Haus leben und daran wird sich leider auch nichts mehr ändern.
Obwohl Adriano sich ausgezeichnet mit unserem anderen Pflegehund Nevado versteht, akzeptieren ihn unsere eigenen Rüden leider überhaupt nicht ( Nevado hingegen sehen sie auf Grund seiner geringen Größe nicht als Konkurrenz).
Adriano ist ein rassetypischer Pointer mit entsprechendem Temperament, der aber bei vernünftiger Beschäftigung z.B. langen Spaziergängen oder Bewegung am Rad/Inliner deutlich ruhiger wird.
Inzwischen kommt er im Zwinger nicht mehr zur Ruhe, ganz im Gegenteil, so langsam bekommt er auf Grund seiner ganzen Vorgeschichte einen Zwingerkoller und wird dann rastlos und unzufrieden.

Adriano ist sehr liebebedürftig und benötigt die Nähe *seines* Menschen, um zur Ruhe zu kommen. Dies ist bei uns leider nicht möglich.
Wenn man ihn kurz mit ins Haus nimmt, geht er über Tische und Bänke, da er keine Wohnungseinrichtung kennt.
Dies könnte er aber sicher recht schnell lernen, vorausgesetzt man hat zu Anfang ausreichend Zeit, um ihn ständig zu beobachten.

Im Sommer lebte er bei uns in einem Pferdestall mit Zugang nach draussen, wo er wirklich alles markiert hat.
Im Winter haben wir ihn aber in unseren Quarantäneraum geholt und wenn man ihm regelmäßig die Chance gibt seine *Geschäfte* draussen zu erledigen, so bleibt der Raum sauber.
Adriano ist ein lieber Kerl, der trotz seiner Vorgeschichte sein Vertrauen in die Menschen noch nicht verloren hat, man muß ihm nur die Gelegenheit geben, eine enge Bindung einzugehen und dann wird er bestimmt auch ruhiger werden.
Er ist regelrecht verrückt nach menschlicher Nähe, inzwischen dürfen es sogar auch Männer sein. :-)

Er kann ordentlich an der Leine gehen (wenn man sich in den ersten 5 min. durchsetzt und ihn nicht von rechts nach links hüpfen lässt) und wird dann sofort ruhig und ausgelassen.
Sobald fremde Hunde in Sicht sind, freut er sich und reagiert nie mit Gebell oder einer *Bürste* auf dem Rücken.
Mittlerweile zeigt er auch vor schnellen Autos oder großen LKW`s keine Scheu mehr, was z.B. Fahrradtouren deutlich vereinfacht.
Ideal wäre für ihn eine sehr aktive und hundeerfahrene Familie, die er bei diversen Unternehmungen begleiten dürfte.
Adriano wartet sehnsüchtig, um endlich aus einem Garagen-Hund zum glücklichen Familien-Hund zu werden.
Wenn Adriano sprechen könnte, dann würde er sicher fragen:

Lieber Gott, hast du mich ganz vergessen??

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Update 24.08.09:
Adriano lebt jetzt seit Monaten in seiner zweiten Pflegestelle, in der er notfallmäßig untergebracht wurde.
Adriano hatte bis dato noch nichts wirklich in seinem Leben kennengelernt und muß alles erst noch lernen, was Welpen in ihren ersten Monaten schon begreifen und erleben.
Er ist ein rassetypischer Pointer, sehr nervös, temperamentvoll und unruhig. In jeder Ecke und jedem Winkel gibt es für ihn etwas neues zu entdecken und nimmt ihm die Ruhe, sich auf eine Sache zu konzentrieren.
Es wird für Adriano erst möglich sein, sich in einem Haus und einer Familie einzugliedern, wenn es einen Menschen gibt, der unendlich viel Zeit und Geduld hat und sich die ersten Wochen ständig, rund um die Uhr mit ihm beschäftigt. Er muß ganz von vorne anfangen, wie ein kleiner Welpe, muß alles erst lernen und begreifen und dieses alles nur, weil Menschen nicht nachdachten und ihn in Spanien über Jahre in eine dunkle Garage sperrten. Hunde wollen lernen, auch Adriano, aber in Spanien gab ihm niemand eine Chance.
Jetzt lebt er auf einem Rest-Hof, auf dem er erstmal notfallmäßig untergebracht wurde, bei einer Familie mit 4 Kindern und vielen eigenen Hunden, Schafen und noch anderen Tieren. Dort ist er aber in die Gruppen mit anderen Rüden nicht integrierbar, was allerdings z.T. auch an den anderen Rüden liegt. Es ist zeitlich einfach für die Familie nicht möglich, sich so intensiv um Adriano zu kümmern, wie er es benötigen würde, um einmal ganz normal mit einer Familie im Haus zu leben. Er ist nicht stubenrein und noch völlig unerzogen, es ist noch nicht möglich ihn in einer Familie zu integrieren, ohne Aufsicht geht er über Tische und Bänke.
Manchmal darf er mit ins Haus, aber dann darf man ihn überhaupt nicht aus den Augen lassen, er versucht alles im Haus zu markieren.
Er lebt zur Zeit noch in einem Zwinger, von dem er auch in einen ehemaligen Pferdestall gehen kann, wo es aber im Winter definitiv zu kalt sein wird. Morgens darf er mit seiner Pflegemama auf die Wiese und toben und jeden Abend fährt er mit der Tochter eine Runde Inliner. Er ist fröhlich und aufgeweckt, versteht sich mit Hündinnen, hat aber einen starken Jagdtrieb und kann über hohe Zäune springen. Die Pflegefamilie gibt sich wirklich alle Mühe, aber sie können seinen Bedürfnissen einfach nicht gerecht werden.
Adriano bräuchte eine Betreuung rund um die Uhr und das für einige Wochen, bis er all das begriffen hat, was kleine Welpen schon in ihren ersten 16 Wochen lernen.
Adriano ist somit ein echter Notfall, denn im Winter müßte er allein eingesperrt werden, weil es im Zwinger draußen einfach zu kalt wird. Von seinem geheizten -Innenzwinger- gibt es aber leider keinen freien Zugang nach draussen.
Adriano braucht ganz dringend einen Menschen, der genügend Zeit und Geduld aufbringen kann, ihm sein ganzes versäumtes Leben etwas näher zu bringen. Optimal wäre auch eine schon vorhandene Hündin an seiner Seite.
Er ist ein total hübscher Kerl und hat es einfach verdient endlich mal glücklich und geliebt zu werden.
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Update:

Hallo hier bin ich Adriano,
ein Stück meines Wunsches fürs neue Jahr hat sich schon erfüllt. Ich habe ein Ticket nach Deutschland bekommen. Ich habe eine Chance bekommen mich den Leuten persönlich vorzustellen. Was hab ich mich gefreut, als ich in eine Box steigen durfte. Aber auf dem Weg nach Deutschland hab ich mir das alles mal durch den Kopf gehen lassen und gemerkt das ich gar nicht weiß auf was ich mich da eingelassen hab. Ich hatte und hab immer noch richtig Angst.
Plötzlich soll ich in einem Haus leben. Hier ist mir alles fremd und es macht mir richtig Panik. Ein Sofa, eine Garderobe, das kenne ich nicht und woher soll ich wissen das sie mir nichts tun. Hier gibt es keine Gitterstäbe, hinter denen ich in Sicherheit bin. Aus Angst laufe ich die ganze Zeit unruhig herum, komme nur langsam zur Ruhe. Meine Pflegemama kenne ich nun langsam und sie gibt mir Geborgenheit und bei ihr weiß ich nun, dass ich mich mal hinlegen kann ohne ständig auf der Hut zu sein. Dann kann ich das Schmusen genießen, das liebe ich nämlich sehr. Gekrault und gekuschelt zu werden ist etwas tolles, wobei ich da bei Männern eher vorsichtig bin.
Was ich suche ist einen lieben Zweibeiner der Zeit hat, mir seine Welt mit viel Geduld zu erklären, mir meine Angst nehmen kann und etwas mit mir aktiv unternimmt.
Wenn du dir das zu traust, dann melde dich doch, denn ich würde furchtbar gerne lernen keine Angst mehr zu haben.

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Andujar den 03.05.2008
Leben, bedeutet für mich Gefangenschaft, eine lebenslange Gefangenschaft, die sich von Dunkelheit in Licht verwandeln kann, wenn sie will.

Ich habe dies selbst schon erlebt, im November 2005.

Vor 2 1/2 Jahren befreite mich die Polizei aus einer Garage, in der zu keiner Tageszeit Licht eindrang.

Von Welpe an war ich dort und als sich damals die Tür öffnete, war es für mich ein wahr gewordener Traum.
Ich glaubte an das Paradies, an Gesellschaft und eine wohlwollende Zukunft.

Die Polizei brachte mich jedoch in die Tötungsstation von Andujar und hier hatte ich das erste mal Glück im Unglück, denn Nuria nahm sich meiner an und erlaubte mir in einen der gesicherten Zwinger weiter zu leben.

Ja, dies ist nun über 2 Jahre her und ich habe überlebt.
Ich der drahtige, lauffreudige, agile Adriano.
Der Adriano der jeden Neuankömmling herzlich begrüßt, der noch niemals böse auf einen Menschen war.

Wovon ich träumen würde, wenn mich meine Alptäume losließen?
Puuuhhhuh ... das ist schwer zu sagen.

Vielleicht von einer grünen Wiese, über die ich rennen kann was das Zeug hält...
Liebe Spielkameraden, zum toben...
streichelnde Hände die fähig sind mir die Ruhe zu geben, die ich soooooo sehr benötige...
Ein wenig Futter, etwas Wasser und ein Dach über dem Kopf...

Eigentlich nicht viel, denn von was soll ein Hund träumen der nichts als die Hölle in seinem Leben erfahren hat.
Egal ob diese hell oder dunkel war.

Dein Adriano