Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
27. Dezember 2024
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Georgina die Zweite

Rassekleiner SH Mischling
Altergeb 1 / 2008
GeschlechtHündin
HerkunftSpanien / Puente Genil
Aufenthaltsort44379 Dortmund
Größeca. 50 cm

13.02.2010

GEORGINA DIE ZWEITE kam in ihre deutsche Pflegestelle, sah & siegte!
Als *nur* Pflegenase hat sie es innerhalb kurzer Zeit geschafft ihre Familie inklusive Ersthund Benny
doch vollkommen von sich zu überzeugen, sie darf auf Lebzeit in 44379 Dortmund bleiben und ihr Leben in vollen Zügen genießen.
Alles Liebe für Zukunft :-)


Ha ha….da habe ich mein Pflegefrauchen aber ganz gut an der Nase herum geführt:D
Am Anfang habe ich mich total ungezwungen und angstfrei gegeben. Na ja, frisch kastriert und weg von der spanischen Luft haben bei mir wohl zu einer Art Übersprunghandlung geführt.
Ohne Leine laufen? Klar doch…aber nur ganz kurz in den ersten Tagen. Da durfte ich ja in einem eingezäunten Gebiet mal zeigen, wie schnell ich laufen kann und vor allem, wie schnell ich wieder zurück gelaufen komme. Hey….also ehrlich, die konnten doch nicht davon ausgehen, dass ich deshalb keinen Jagdtrieb habe…hä?
Natürlich habe ich den….und das nicht zu knapp. Und meine plötzliche Angst vor fremden Leuten und fremden Hunden hat nach ein paar Tagen dazu geführt, dass mein Schwänzchen immer unter dem Bauch verschwand. Da war meine Pflegefamilie aber ganz schön baff.
Ach ja…und ich wollte auch mit niemanden anderen mitgehen, außer mit meiner Pflegemama. Wenn die mal kurz raus ging, habe ich totale Jaulanfälle bekommen.
Und was soll ich sagen, ich bin jetzt eine sehr Selbstbewusste, vielleicht schon zu sehr? Aber nach 3 Monaten, die ich jetzt hier bin weiß ich ganz genau, dass wir uns alle so lieb haben und wir uns nieeee nicht mehr trennen möchten. Ich laufe viel an der Schleppleine…kenne ne Menge Kommandos und wir clickern neuerdings. Suuuuuuuuuuuper geil, kann ich euch sagen. Demnächst geht’s los mit Hundesport, da freue ich mich schon drauf. Die Baumstämme im Wald werden auf Dauer langweilig und die Frisbee-Scheibe fliegt auch nicht immer dahin, wo sie hin soll. Da muss mein Frauchen nämlich noch üben:D. Genauso wie sie gerade versucht mir zu erklären, dass ich sie nicht vor allem und jeden beschützen muss. Ich lasse sie mal in dem Glauben, dass ich es verstehe….*gg*

So…an alle Jungs und Mädels, die noch in meiner alten Heimat auf ein Zuhause warten:
Ihr müsst keine angst haben! Ihr müsst auch nicht perfekt sein! Ihr solltet aber wissen, dass die Menschen hier kaum spanisch sprechen und zudem unsere Körpersprache nicht so oft lesen, wie sie uns vollsabbeln…grins.
Ich denke an euch und hoffe, dass Ihr auch bald *Eure* Menschen in die Pfoten schließen könnt.

P.S. Mein Frauchen hat sich, nachdem ihr mein Verhalten nicht immer ganz schlüssig war, ein Buch gekauft. Zwar geht es da nicht um uns, sondern um Hundhalter, die ja bekanntlich ihre eigene Körpersprache haben ABER uns damit nur verwirren. Seitdem sie es gelesen hat, schaue ich sie draußen noch öfter an und dabei freue ich mich wie blöd. Und das liegt bestimmt nicht an ihrer Frisur:D
Das Buch heißt: Das Andere Ende Der Leine, von Patricia B. McConnel. Das sollten alle Zweibeiner mit hündischem Anhang lesen! An Eurer Stelle würde ich darauf bestehen!

Mit bellendem Gruß
Eure Georgina


Update: 29.10.2009

Ein wirklich aussagekräftiger Katzentest wurde zwar noch nicht gemacht, allerdings wurde ein Erstkontakt mit zwei Hauskatzen hergestellt, bei dem Georgina sofort den Rückzug angetreten hat! Sie war eher ängstlich in dieser ungewohnten Situation, sie wollte keinen Schritt weiter gehen und hat sich überhaupt nicht wohl gefühlt dabei.
Das kann sich natürlich nach einer längeren Eingewöhnungszeit mit eventuell vorhandenen Stubentigern im möglichen Zuhause auch noch ändern... und bessern.
Aggressionen gegenüber Katzen waren keine zu sehen!

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Update 22.10.2009:
Hallo ihr Lieben,

seit dem 18.10.09 bin ich endlich in Deutschland angekommen! Man... das soll alles ziemlich stressig gewesen sein. Aber warum weiß ich davon nichts mehr??? Keine Ahnung, und überhaupt: ich komme mir vor, als wäre es das Normalste von der Welt hier - Gassi gehen, schmusen, spielen, spielen, spielen & ein warmes Körbchen!
Ein Vögelchen hat mir zugezwischert, dass ich im Refugium in Andújar immer eine besondere Stellung hatte: Marga und ihr Mann hatten mich wohl besonders lieb! Tja... ich kann es ihnen nicht verdenken ;o) trotz der VIELEN tollen Hunde dort in der Station. Aber ich bin auch echt eine liebe Zuckerschnute, die viel Energie besitzt und sportlich einiges auf dem Kasten hat. Das sollten meine neuen Eltern bitteschön auch haben... sonst passen wir nicht optimal zusammen.
Das hat auch mein Pflegefrauchen gaaanz schnell gemerkt und mir sone komische Scheibe gekauft, die durch die Luft fliegen kann. Also bitte: nach 2 Versuchen landete das Ding in meinem Maul! Da geht doch noch mehr, oder? Ich laufe wie ein Blitz, bin wachsam und auch gehorsam. Etwas Jagdtrieb ist zwar schon in mir, aber ich bin doch bestechlich... Leckerchen oder Ablenkung lassen mich schnell vergessen, wonach ich eben noch Ausschau hielt oder wonach ich vielleicht sogar vor hatte hinterher zu rennen.
Besonders beeindruckt hat meine Pflegemama, dass ich bereits absolut top leinenführig bin; von Ziehen keine Spur und mittlerweile bin ich sogar auch schon stubenrein. Das gehört sich doch so! Das habe ich ganz schnell kapiert!
Eine Pflegefamilie ist ja echt nicht schlecht.... der Ersthund ist ein Schlappi... laaaaahm, laaaaangweilig, aber total lieb zu mir, und das ist doch die Hauptsache. Er tobt auch mal ganz gerne, hin und wieder. Die kleine Tochter des Hauses finde ich auch super, die ist genauso schmusig wie ich :o) und die Eltern sind auch ok - die zeigen mir gerade, was gut ist und was eher nicht so... Also ich gebe mein Bestes!

Was mir zum absoluten Glück jetzt noch fehlt, ist eine EIGENE Familie, die mich adoptiert und auf die ich mich FÜR IMMER verlassen kann. Marga versprach mir bei der Abreise in Andújar ein eigenes HappyEnd, in Deutschland... und nun bin ich hier und warte gespannt darauf - auf MEIN Happy End. Wann wird es da sein? Wie lange muss ich noch darauf warten?
Ihr werdet sehen... ich bin wirklich ein Glücksgriff !!!

Bis bald?!
Eure Georgina

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Mima, warum sind wir so???
Wieso, wie sind wir denn Georgina??

Na, so liebesbedürftig und anhänglich, wollen immer gestreichelt werden und immer in der Nähe von Menschen sein.
Ach Georgina, das ist doch kein Wunder, das ist doch völlig normal bei unserer Vergangenheit.

Ja ja, das stimmt schon, wahrscheinlich sind alle Hunde, die aus einer Tötungsstation kommen besonders liebesbedürftig.
Na ja Georgina, manche haben aber auch richtig Angst, weil sie dort sehr schlecht behandelt wurden, um nicht zu sagen gequält.
Au man Mima, dann hatten wir ja noch richtig Glück, das wir dieser Tötungsstation in Cordoba entfliehen durften.

Das kannste aber laut sagen Georgina, denn sonst wären wir jetzt schon begraben.
Man Mima, sag sowas nicht, du machst mir ja Angst!
Oh Georgina, das ist die bittere, blanke Wahrheit, ungelogen, wenn Nuria und Marga uns auf Bitten nicht aufgenommen hätten, dann wärst du längst Exitus.

** Schluck ** Würg ** Schnief **

Georgina sei nicht so traurig, du wurdest doch gerettet, du bist so eine süsse Hündin, so anhänglich und lieb.
Nuria ist immer ganz entzückt, wie sehr du die Menschen liebst. Willst ständig bei ihnen sein und schreist sogar, wenn sie den Auslauf verlassen und du bei den anderen Hunden bleiben sollst. Ich weiß, du magst auch die anderen Hunde und spielst mit ihnen, aber Menschen sind dein ein und alles.

Und du Mima, warst zu Anfang hier ein bißchen scheu, aber inzwischen bist du auch sehr anhänglich, süss und liebevoll.
Auch du liebst die Menschen und suchst ständig ihre Nähe, möchtest immer gestreichelt werden.
Wir haben wirklich einen sehr guten Charakter, sind lieb zu allen und jedem und machen null Probleme.

Eigentlich dürfte es doch gar nicht schwer sein, eine ganz liebe Familie für jeden von uns zu finden, oder???

Ja Georgina, du hast Recht, laß uns einfach die Vergangenheit vergessen und auf unsere Zukunft hoffen,

eine Zukunft in einem liebevollem Zuhause, für immer und ewig.

Hoffnungsvolle Grüsse

Mima und Georgina


22.10.2009