Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
21. Dezember 2024
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» Zuhause gesucht


Melocotón

RasseAmerican-Pitbull-Terrier-Mischling
Altergeb. ca. 10/2018
GeschlechtRüde
Kastriertja
HerkunftSpanien / Andújar
AufenthaltsortSpanien / Alicante

Größeca. 40-45 cm
Listenhundja
Katzenverträglichunbekannt

Vermittlungsgebietkeine Vermittlung
++ Melocotón wünscht sich Paten! ++

Update 10.12.2024

Melocotóns Pflegefrauchen hat uns mal wieder ein paar Zeilen zukommen lassen, die wir gerne mit Melocotóns Unterstützern teilen möchten:

„Während ich das hier schreibe, liegt Melocotón neben mir auf dem Bett, hängt halb auf einem unserer anderen Hunde, hat seinen Kopf auf meinen Arm gelegt und schnarcht mir fast ins Ohr…

Ich denke, dieses Bild, das sich sicherlich jeder gut vorstellen kann, sagt alles aus, was man über die Entwicklung des Pfirsichprinzen wissen muss. Er liebt uns heiß und innig und verträgt sich gut mit allen anderen Hunden hier. Mit seiner Herzensdame Erna wird so lebhaft getobt, dass die Wände wackeln. Gemeinsam mit den anderen Hunden ist Melo auf dem Grundstück unterwegs oder liegt aufgereiht in der Sonne.
Diese Entwicklung ist so unglaublich toll zu sehen und es erfüllt uns mit Dankbarkeit, dies begleiten und erleben zu dürfen.

Das Sahnehäubchen ist, dass Melocotóns Kontrolltest (nach einem halben Jahr) ergab, dass die Filarien endgültig besiegt sind.

Wir können nur noch einmal Danke sagen, dass die Vergessenen Pfoten Melocotón nicht aufgegeben haben! Und natürlich gibt es von uns auch ein herzliches Dankeschön an die Paten, die Melocotón zum Teil ja schon seit Jahren unterstützen.“




Update 12.06.2024

Es gibt mal wieder ein wenig über Melocotón zu berichten. Vorweg gleich die beste Nachricht: Melocotón hat seine Filarienbehandlung gut überstanden und ist nun offiziell genesen. Wir sind sehr froh darüber!

Melocotóns Pflegefrauchen lobt den hübschen Bub in ihrem Text in den höchsten Tönen.

„Es gibt viel Gutes zu berichten.
Der Pfirsichprinz hat sich in seiner langen Rekonvaleszenzzeit hervorragend verhalten, sämtliche Behandlungen tapfer über sich ergehen lassen, er genießt das Zusammenleben mit uns und den anderen Hunden sichtbar, ist stets freundlich und geduldig. Und vor allem: Melo hat 'ne Freundin.
Aus Gründen, die zu erläutern zu weit führen würde, ist ein acht Wochen altes Rottweilermädchen bei uns gelandet – erst viel zu früh von der Mutter weg, dann Kinderspielzeug, dann überflüssig…
Die Lütte hat sofort erkannt, dass es sich bei Melo um den Pfirsichprinzen handelt und angefangen, sich bei ihm einzuschleimen. Zunächst etwas unbedarft ging sie Melo ziemlich auf die Nerven, aber er hat sie entweder stoisch ertragen oder kurz zurechtgewiesen. Hervorzuheben ist dabei, dass Melo auch hier keinerlei Aggressionen zeigte und ganz deutlich kommunizierte - was Klein Erna (das Rottimädchen) nur leider nicht so richtig begriff. Es hat aber keine vier Wochen gedauert und Erna hat es geschafft, Melo irgendwie um ihre Pfötchen zu wickeln und die beiden fingen an, im Liegen herumzukaspern. Mehr Aufregung war zu der Zeit für Melo wegen seiner Filarienbehandlung ja nicht gestattet. Inzwischen ist Erna größer als Melo und das Toben kann nun endlich, nach der langen Ruhephase für Melocotón, in die nächste Runde gehen.

Melocotóns Pfote wird vorsichtig gelegentlich benutzt, schwerpunktmäßig hoppelt er aber trotz Physio und Orthese auf drei Beinen durch die Gegend, lediglich bei den Trainingsspaziergängen auf Asphalt benutzt er alle Beine. Die Pfote wird regelmäßig eingecremt, ist aber durch die Deformierung schnell in Mitleidenschaft gezogen.

Insgesamt ist die Entwicklung von Melocotón unbeschreiblich: Er bewegt sich inzwischen frei und selbstständig zwischen allen anderen Hunden über das Grundstück und ist stets freundlich und tendenziell zurückhaltend. Sein größtes Glück ist es nach wie vor, mit uns und einigen der anderen Hunde kuschelnd zusammenzusein - und natürlich ausgiebig mit seiner Erna zu spielen.

Wir sind so froh, dass wir uns auf das Abenteuer Melocotón eingelassen haben und danken dem Team der Vergessenen Pfoten und allen Paten für die tolle Unterstützung.“




Update 05.02.2024

Melocotóns Pflegefamilie berichtet ein wenig über ihren süßen Dauerpflegi. Leider hat er eine ganz schön anstrengende Behandlungs-Odyssee beim Tierarzt hinter sich und es ist noch kein Ende in Sicht. Lest selbst:

„Es wird mal wieder Zeit für Neuigkeiten vom Pfirsichprinzen. Um zunächst einmal seine allgemeine Entwicklung zu beschreiben, fehlen uns eigentlich fast die Worte: Melocotón hat sich tatsächlich in der kurzen Zeit in unseren Haufen integriert, ist stets freundlich zu jedem anderen Hund, wenngleich auch draußen nicht auf Nähe oder toben bedacht. Gefüttert wird er noch immer separat, man muss die Harmonie ja auch nicht überstrapazieren. ;) Im Haus ist Melocotón beim Gruppenkuscheln am liebsten mittendrin - auf dem Bett mit drei, vier anderen Hunden und uns natürlich, wobei er alle Hunde gut um sich haben kann, egal, ob Rüde oder Hündin. Man kann aber den Listis eine gewisse Affinität zueinander nicht absprechen, was aber auch daran liegen könnte, dass die es momentan alle sehr kuschelig mögen, denn auch in Spanien kann es im Winter kühl werden. Die positive, allgemeine Entwicklung wurde vermutlich auch dadurch gestützt, dass Melo leider eine ziemliche Leidensgeschichte hinter sich bringen musste.

Es begann mit einer eigentlich kleinen OP an der Pfote. Durch die Schonhaltung wegen seines uralten Ellenbogenbruchs und das jahrelange Nichtbenutzen der Pfote ist diese verkrüppelt und war ständig entzündet. Um Erleichterung und Genesung zu verschaffen, wurde von unserer Tierärztin vorgeschlagen, ein Stück des deformierten Ballens zu entfernen und nach Rücksprache mit den Vergessenen Pfoten haben wir den Schnitt machen lassen. Einer unser Mastíns hatte eine ähnliche OP bereits an drei seiner Pfoten (aus anderen Gründen), alles ist stets problemlos und schnell geheilt - aber leider nicht so bei Melocotón …

Es heilte einfach nicht. Nicht mit einem großen Verband, nicht mit einem kleinen, auch nicht ganz ohne Verband. Stattdessen bemerkten wir, dass Melo nach ca. 2 Wochen ein Stück Verband verschluckte und diesen dann wieder erbrochen hat. Vorsichtshalber sind wir umgehend zum Tierarzt gefahren. Die Röntgenaufnahmen des Magens ergaben, dass keine Fremdkörper dort zu erkennen waren. Melo hat gut gefressen, war vergnügt und übergab sich auch nicht mehr. Also alles gut soweit - dachten wir ...

In der darauffolgenden Nacht ging es ihm nicht gut und so sind wir umgehend wieder zur Tierärztin gefahren, die ihn dann mit Kontrastmittel in Etappen geröntgt hat. Dabei wurden zwei Fremdkörper im Darm entdeckt, die dort offensichtlich schon länger drin waren. Jetzt hieß es also Not-OP - der Magen-Darm-Trakt wurde an drei Stellen geöffnet. Im Rahmen der OP wurde festgestellt, dass das Pankreas bereits verletzt war. Wir haben gezittert und gebangt und uns vor allem gefragt, was zum Teufel das war, was aus Melo herausoperiert wurde. Die Tierärztin meinte, dass diese Dinge auch schon seit Jahren in seinem Darm festhängen können und der Körper es einfach nicht geschafft hat, diese zu verdauen oder auszuscheiden. Nun denn, wir werden es nie erfahren, seit wann das in ihm drin war, aber Hauptsache, er wird wieder gesund.

Am ersten Weihnachtstag konnten wir Melocotón nach drei Nächten in der Klinik wieder nach Hause holen und so konnte er zumindest ein bisschen Weihnachtszeit mit uns verbringen. Es wurde alles entsprechend so organisiert, dass er in Ruhe mit uns im Haus schlafen konnte und immer unter Aufsicht war. Die erste Kontrolle nach zwei Tagen verlief soweit gut, die Pfote wurde übrigens seit der OP auch gleich wieder mitbehandelt und dauerhaft verbunden. Am dritten Tag Zuhause (sechster Tag nach der OP) haben wir abends bemerkt, dass die Naht minimal zwischen zwei Stichen aufgegangen war. Da wir am darauffolgenden Tag eh in der Früh einen Kontrolltermin hatten und Melo nicht an die Naht gelangen konnte, haben wir bis zum Morgen gewartet. Da hat uns dann fast der Schlag getroffen - es war nahezu alles auf, die Stiche waren noch da, dazwischen sah es aus wie zerfranst. So etwas hatten wir noch nie gesehen. Wir sind also wieder im Affenzahn zur Tierärztin gefahren und es gab direkt die nächste Not-OP. Es ist unerklärlich, wie die Naht aufgehen konnte, denn es war ausgeschlossen, dass Melo daran lecken konnte. Viel schlimmer war allerdings die Ungewissheit, ob überhaupt genug Gewebe da war, um die Naht erneut zu verschließen.

So standen wir also wieder da, haben erneut mit dem Schicksal gehadert und mit den Nerven zu Fuß auf gute Nachrichten aus dem OP gewartet. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der erlösende Anruf - der Hund war wieder zugenäht. Diese Naht musste jetzt aber halten, denn eine erneute OP wäre nicht machbar. Der Magen-/ Darmbereich war bis dato zum Glück gut verheilt. Melo wurde außerdem auf alles getestet, um herauszufinden, woher seine extrem schlechte Wundheilung kommt, da ja bereits die Pfote so schlecht geheilt war. Alle Untersuchungsergebnisse dahingehend waren hervorragend, aber leider war der Filarienschnelltest positiv. Das war eher ein Zufallsbefund, es kann nicht ursächlich für die schlechte Wundheilung sein, muss aber natürlich verfolgt werden. Da Melocotón im Refugio negativ auf Filarien getestet wurde, bevor er zu uns gekommen ist, wurde ein PCR- Test veranlasst. Melo ist also wieder ein paar Nächte in der Klinik geblieben. Wir haben derweil Zuhause alles erneut alles für den Patienten vorbereitet und als Melocotón dann heim durfte, 24h-Stunden Wache gehalten, ihn zum Lösen nach draußen getragen und nahezu sämtliche Bewegungen vermieden.

Die Rundumbetreuung hat sich ausgezahlt. Inzwischen sind die Fäden am Bauch gezogen, die Naht ist problemlos verheilt und Melo darf sich wieder ganz normal bewegen. Das genießt er auch sehr, ebenso wie den Kontakt zu den anderen Hunden. Auch die Pfote ist jetzt endlich nahezu komplett verheilt. Während der langen Zeit mit dem Dauerverband wurde es ganz langsam besser, dann kam der Verband ab und es heilte weiterhin in ganz kleinen Schritten. Irgendwann wird Melocotón einen Schuh tragen müssen, um die Pfote benutzen zu können und zu schützen. Im schlimmsten Fall steht ein Entfernen einer Kralle oder gar eines ganzen Zehs im Raum, aber da denken wir momentan noch nicht dran.

Mittlerweile kam das Ergebnis des PCR- Tests wegen der Filarien zurück - es ist zu unserem Entsetzen wirklich positiv. Das bedeutet für Melo nun also die nächste, langwierige Behandlung …

Zum Glück erweist sich Melocotón als ausgesprochen pflegeleichter Patient, der sich sowohl beim Tierarzt als auch Zuhause vorbildlich verhält, geduldig alles über sich ergehen lässt und immer unsere Nähe und auch die der anderen Hunde sucht und genießt.

Drückt jetzt bitte alle Daumen und Pfoten, dass wir auch diese Zeit gut überstehen!

Wir möchten uns bei allen Paten bedanken, die Melocotón zur Seite stehen und natürlich bei dem Team der Vergessenen Pfoten, das dem Pfirsichprinzen jede Form an Unterstützung zukommen lässt und auch sonst jederzeit für uns da ist!“

Wir von Vergessene Pfoten e.V. sind unheimlich dankbar, dass Melocotón von seiner Pflegefamilie so wundervoll und gewissenhaft versorgt und umsorgt wird und wünschen ihm gute Besserung!




Update 01.09.2023

Melocotón Pflegefrauchen berichtet über die ersten Wochen mit dem süßen Schelm:

„Melocotóns Geschichte verfolgten wir seit über vier Jahren, aber irgendwie hatten wir keine Idee, wie wir ihm konkret helfen konnten. Aber nachdem er sich immer mehr aufgab, war für uns klar, es muss eine Lösung geben - und die fand sich dann in Form eines für ihn gebauten Auslaufes, seinem Schloss Neupfirsichstein. So haben wir alle zusammen die Möglichkeit geschaffen, Melocotón separat und sicher unterzubringen und uns entspannt in das Abenteuer zu stürzen.

Persönlich konnten wir uns Melocotón anschauen, als wir Cooper und dann Titan aus dem Refugio abholten. Beide haben wir einen den Menschen gegenüber sehr unsicheren Hund erlebt, der zwar etwas blaffte, aber sich dann schnell verkrümelte. Die Hunde nebenan wurden verbellt und Melocotón sprang immer wieder am Zaun hoch.

Als wir ihn abgeholt haben, war die knapp fünfstündige Fahrt zunächst unglaublich aufregend für Melocotón, aber irgendwann siegte die Müdigkeit. Hier angekommen wurde er umgehend in Schloss Neupfirsichstein einquartiert, um ihn erst einmal zur Ruhe kommen zu lassen.

Aber bereits am nächsten Morgen ging der Ernst des Lebens los … . In kleinen Schritten und einzeln wurden ihm unsere anderen Hunde (natürlich nicht alle an einem Tag) am Auslauf vorgestellt, zunächst nur die Damen. Auf das Schlimmste gefasst und auf alles vorbereitet erwarteten wir Aggression und Gebell, aber Melocotón stand einfach nur da und freute sich über jeden (!!!) Hund, später auch über die Rüden. Einfach über Jeden…. Unfassbar! Natürlich hatten wir bei allen Hundebegegnungen im Hinterkopf, dass er als unberechenbar gilt und dass es bereits Vorfälle in der Vergangenheit im Refugio gab. Entsprechend vorsichtig waren wir und entsprechend hoch die Sicherheitsvorkehrungen. Aber es war nur Freundlichkeit zu sehen.

Nach und nach durfte Melo auch mehrere Hunde zusammen am Auslauf kennenlernen und auch da gab es stets ein freundliches Wedeln. Parallel dazu haben wir auch mit dem Maulkorbtraining begonnen.

Um herauszufinden, ob es nicht doch konkrete Auslöser für seine früheren Aggressionen gibt, haben wir einige Situationen konstruiert und dabei im Laufe der Zeit herausgefunden, dass Melocotón stark ressourcenorientiert ist. Futter ist ein großes Thema und so es bei uns frei verfügbares Spielzeug gäbe, wäre das auch interessant. Zudem neigt er - wie viele andere Hunde auch - zum Maßregeln, wenn es zu dynamisch wird (keine Sorge, die Dynamik war auf dem vorderen Teil des Grundstücks und Melo sicher hinter dem Zaun unter Aufsicht).

Ein Besuch bei unserer Tierärztin hat ergeben, dass der alte Bruch im Ellenbogen gut verheilt ist, aber über Jahre eine eher ungesunde Schonhaltung entwickelt wurde und er daraus resultierend Schmerzen hat. Entsprechend bekommt er nun erstmal Schmerzmittel, Physiotherapie und er trägt jetzt zeitweise eine Orthese zur Entlastung.

Im Laufe des Trainings hat Melocotón inzwischen mit jedem Hund direkten Kontakt gehabt und kann völlig unaufgeregt mit den anderen Hunden über das Grundstück stiefeln. Zudem hat er zu uns inzwischen eine sehr innige Beziehung aufgebaut und schnell Vertrauen gefasst. Er liebt es zu kuscheln und zu rüpeln. Da Melocotón inzwischen auch mit ins Haus darf (unter Aufsicht in einem Zimmer) ist er superglücklich und freut sich stets, auf dem Bett herumkaspern zu können. Dabei sind mittlerweile auch immer öfter andere Hunde anwesend - auch durchaus mal der eine oder andere Rüde. Und Melo freut sich tierisch.

Mit unserem Herdenschutzhund Titan gab es draußen schon kurze gemeinsame Tor-Bewachungsaktionen. Die Aufdringlichkeit des ein- oder anderen Hundes wird ertragen oder es wird maximal kurz geknurrt - völlig normales Hundeverhalten also. Aber eigentlich wird jeder Hund freudig angewedelt - immer.

Es ist unglaublich zu sehen, wie Melocotón aufblüht und sein neues Leben genießt.

Natürlich darf man nicht vergessen, dass er auch ganz anders kann. Er wird vermutlich niemals ohne Maulkorb und unbeaufsichtigt über das Grundstück laufen können. Aber schon jetzt ist zu sehen, wie glücklich er ist und alles mit offenen Augen und Ohren sowie offenem Herzens aufnimmt.“




08/2023





Update 13.07.2023

Melocotón hat endlich Menschen gefunden, die sich seiner annehmen und sein Leben lebenswert machen möchten …

Es sind Happy Ends wie diese, die uns berühren, uns stolz machen, uns die Tränen in die Augen treiben und uns zeigen, dass sich jede Sekunde unserer sehr zeitintensiven Arbeit lohnt.

Ja, es stimmt wirklich … Melocotón hat endlich das Refugio verlassen können und ist nun in ein besseres, aufregendes und schönes Leben gestartet. Unsere Auswandererfamilie aus Alicante hat ihm diese Chance gegeben und ihn als Dauerpflegehund bei sich einziehen lassen. Sie wissen, dass Melocotón kein einfacher Hund ist und dass da viel Arbeit dahintersteckt, aber das schreckt sie nicht ab – sie haben die nötige Hundeerfahrung und sind dazu bereit.

Da Melocotón sich in der Vergangenheit bereits unverträglich und aggressiv gegenüber anderen Hunden gezeigt hat, mussten gewissen Vorkehrungen getroffen werden, um weder die vorhandenen Hunde noch Melocotón in Gefahr zu bringen. So wurde auf dem Grundstück ein Teil abgegrenzt und als Melocotóns Auslauf hergerichtet. Dort wurde auch extra für ihn ein kleines Häuschen gebaut, in welchem sogar ein Sofa platziert wurde, auf dem er es sich gemütlich machen kann. Ganz schön luxuriös hat er es dort also, der kleine Pfirsich. Wir nennen es liebevoll Melocotóns Schloss, in dem er sich nun ausbreiten und als König regieren darf.

Ziel ist es aber natürlich nicht, Melocotón nun dort zu separieren. Im Gegenteil, er soll nach und nach, Schritt für Schritt und mit Vorsicht integriert werden, sodass er sich an die dort lebenden Hunde gewöhnt und auch seine Pflegeeltern lieb gewinnen kann. Diese verbringen nun jeden Tag ausreichend Zeit mit ihm, knuddeln ihn mehrfach ordentlich durch, holen ihn ins Haus, um mit ihm auf dem Sofa zu kuscheln, gehen mit ihm Gassi, bringen ihm all die Grundkommandos bei und tun alles dafür, dass er sein Leben ab jetzt genießen kann.

Melocotóns Umstände und die Vorkommnisse in der Vergangenheit hatten uns fast die Hoffnung genommen, dass dieser wunderschöne Kerl jemals die Chance auf eine eigene Familie bekommt. Aber das Schicksal steht auf Melocotóns Seite und hat uns das Gegenteil bewiesen. Egal, wie aussichtslos etwas aussieht, am Ende wird immer alles gut.

Wir danken Melocotóns Pflegefamilie aus tiefstem Herzen, dass sie ihn bei sich aufgenommen haben und sind schon ganz gespannt auf die ersten Updates. :-)




Update 30.04.2023

Als kürzlich ein paar unserer Teammitglieder aus Deutschland ins Refugio gereist sind, haben sie es sich nicht nehmen lassen, Zeit mit Melocotón zu verbringen. Seine Rückwärtsentwicklung ist leider sehr traurig anzusehen. Gegenüber Zweibeinern war er einst ein so fröhliches Kerlchen, nun ist er vereinsamt und kommt zu Menschen, die er nicht kennt, gar nicht mehr heran. Wenn man seinen Auslauf betritt, läuft er nervös auf und ab, hält großen Abstand oder verkriecht sich gar verunsichert in der hintersten Ecke und wartet, bis wann wieder geht. Es ist herzzerreißend, ihn so verschlossen zu sehen.

Gegenüber den spanischen Helfern, die Melocotón kennt, ist er glücklicherweise nach wie vor aufgeschlossen und freut sich jedes Mal tierisch, wenn sie sich Zeit für ihn nehmen. Bei der ganzen Arbeit, die das Team vor Ort jeden Tag bewältigen muss, ist diese Zeit für Melocotón leider sehr begrenzt und den größten Teil des Tages sitzt er demnach einsam in seinem Auslauf. Das ist definitiv kein schönes Leben! Sein Auslauf ist zwar sehr groß, bietet viele schattige Plätze unter den Bäumen, ein neu gebautes Häuschen mit gemütlichen Schlafmöglichkeiten und den besten Blick auf das ganze Geschehen im Refugio, aber gegen die Langeweile gibt es dort nicht viel zu tun. Wir versuchen noch immer, Melocotón mit einer Hundedame zu vergesellschaften, dies hat aber bisher leider nicht funktioniert und so verbringt er weiterhin, Tag ein und Tag aus, sein Leben alleine in seinem Auslauf. Wenn wir könnten wie wir wollten … wir würden ihm das schönste Leben der Welt ermöglichen!




Update 17.09.2022

Melocotón ist ein armes Seelchen, anders kann man es leider nicht sagen. Tagein, tagaus ist er alleine in seinem Auslauf, ohne Kumpel oder Spielgefährten. Die Einsamkeit merkt man dem wunderschönen Rüden mittlerweile auch an, er ist gegenüber Menschen nicht mehr so euphorisch und aufgeschlossen, ist sehr ruhig geworden und zieht sich mehr und mehr zurück. Wir haben probiert, ihn mit anderen Hunden zu vergesellschaften, nur leider hat dies bisher nicht geklappt, da Melocotón auf die meisten Hunde so gar nicht gut reagiert. Dennoch geben wir die Hoffnung nicht auf und suchen weiter nach einer passenden Partnerin für ihn. Irgendwann wird bestimmt die passende Hundedame dabei sein!

Auch die Helferinnen und Helfer im Refugio geben sich alle Mühe, verbringen Zeit mit dem süßen Schatz, sofern der stressige Alltag es zwischen all der Arbeit zulässt. Über diese Besuche freut sich Melocotón dann doch - obwohl er nicht mehr ganz so freudig angestürmt kommt, genießt er die Zuwendung sehr.

Des Weiteren planen wir, Melocotón ein neues Häuschen zu bauen, damit er sich wohl und sicher fühlt.

Es tut uns im Herzen weh, dass Melocotón es nicht erleben darf, wie es ist, in ein eigenes Zuhause zu ziehen. Wir hätten es uns so sehr für ihn gewünscht, müssen aber natürlich realistisch sein und haben eine Verantwortung gegenüber all den anderen Tieren und natürlich auch den Tierbesitzern. Wir versuchen dennoch wirklich alles, um ihm sein Leben so schön wie möglich zu machen, damit er sich auch im Refugio Zuhause fühlt.




Update 22.08.2020

Über ein Jahr ist Melocotón nun bereits in der Obhut unseres spanischen Teams. Er ist nach wie vor ein fröhlicher Hund, sehr nett und verschmust mit unseren Helfern im Refugio. Bei den meisten unserer Schützlinge kennen wir die Vorgeschichten entweder gar nicht oder nur teilweise und jedes Tier hat ein Päckchen zu tragen, wenn es im Tierheim landet. Melocotóns Päckchen ist seine Aggressivität Artgenossen gegenüber. Bei Hündinnen entscheidet ganz klar die Sympathie, Rüden mag er generell nicht und Hunde, die er nicht mag, werden schonungslos angegriffen.

Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, Melocotón komplett aus der Vermittlung zu nehmen. Nach Deutschland und in viele andere Länder wäre eine Vermittlung aufgrund seiner Rassezugehörigkeit sowieso nicht möglich gewesen. Somit war seine Chance eh schon mehr als gering, aber aus Sicherheitsgründen ist es für ihn besser, im Refugio zu bleiben.

Unser spanisches Team kennt Melocotón gut und sie machen ihm das Leben so angenehm wie möglich. Er hat sein eigenes Häuschen mit großem Auslauf und fühlt sich in seiner gewohnten Umgebung sehr wohl.

Melocotón freut sich sehr über Paten, die uns dabei helfen, seinen Lebensunterhalt zu sichern.




01/2020





Andújar, den 14.04.2019

Ach, Melocotón, es ist schwer, einen Vermittlungstext für Dich zu schreiben. Die Suche eines jeden Hundes nach einem Zuhause beginnt genau so, mit einem Vermittlungstext und einigen Fotos auf unserer Homepage sowie der Hoffnung, schon bald eine passende Familie finden zu können. Doch bei Dir schwingt eine Traurigkeit beim Schreiben dieser Zeilen mit, von der Du nichts ahnst.

Während Du im Refugio einfach bist, wie Du bist, nämlich ein fröhlicher, junger Hund, dessen ganzes Leben vor ihm liegt, kannst Du nicht wissen, dass Du vielleicht Dein ganzes Leben lang hinter Gittern wirst verbringen müssen. Denn Du, Melocotón, bist im falschen Körper geboren worden, wofür Du und auch wir nichts können, und auch wenn Du der netteste Hund der Welt bist, bestraft Dich das Gesetz für Dein Aussehen. Ach, könnten doch die Menschen, die für die Gesetze verantwortlich sind, Dich kennenlernen! Könnten sie den freundlichen, verschmusten Hund kennenlernen, den wir kennen, der nicht im Traum daran denken würde, jemandem gefährlich zu werden.

Doch Du ahnst von all den Dingen nichts, kleiner Melocotón, Du bist einfach glücklich und erfreust uns mit Deiner Lebensfreude. Darüber, wie Deine ersten Lebensmonate verlaufen sind, können wir nur spekulieren, doch besonders schön können sie nicht gewesen sein, schließlich fanden wir Dich mit einem alten unbehandelten Bruch im Ellenbogen in der Nähe des Refugios. Du wirst den Rest Deines Lebens vorne rechts humpeln, doch auch das trübt Deine große Lebensfreude nicht.

Melocotón, Du bist nun bei uns in Sicherheit und, auch wenn Du nach aufgrund Deiner Rassezugehörigkeit nicht nach Deutschland einreisen darfst, werden wir versuchen, für Dich in einem anderen Land eine Familie zu finden, die Dich liebt und Dir ein wunderschönes Leben schenkt, denn das hast Du so verdient.

Dein Team der Vergessenen Pfoten








Alexandra Sedat,
Christian Slowak,
Lisa-Marie Bußko und
Gabriela Perger haben Patenschaften für Melocotón übernommen :o)
Vielen lieben Dank dafür!